Am Sonntagmorgen haben etwa 150 Aktivisten des Anti-Kohle-Bündnisses »Ende Gelände« Verladeanlagen des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 besetzt. Das Kraftwerk im nördlichen Ruhrgebiet soll im Sommer in den vollen Betrieb gehen. Schon jetzt läuft ein Probebetrieb bei dem das Kraftwerk mit halber Leistung Kohle verfeuert.
Die Inbetriebnahme von Datteln 4 im Zuge des von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstiegs wird von Umweltverbänden und Klimagerechtigkeitsgruppen besonders scharf kritisiert. Auch die Kohlekommission hatte sich in ihren Empfehlungen an die Regierung gegen die Inbetriebnahme des Kraftwerksblocks ausgesprochen.
Schon letztes Wochenende hatten etwa 500 Menschen an einer von »Fridays for Future« organisierten Demonstration teilgenommen. »Das Kohle-Gesetz ist ein Desaster«, sagt Kathrin Henneberger, Pressesprecherin von »Ende Gelände«. »Wir können unmöglich 18 Jahre weiter Kohle verbrennen. Wenn wir nicht sofort aus allen fossilen Energien aussteigen, rasen wir ungebremst auf eine 4 -6 Grad heißere Welt zu.« Henneberger ist überzeugt, dass die Blockade des Kraftwerks ein wichtiges Statement ist: »Datteln 4 wäre der finale Sargnagel für Klimagerechtigkeit.«
Gegenüber »nd« erklärte Hennebrger, das Bündnis werde es »nicht zulassen«, dass 2020 noch ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht. Die Klimakrise sei »grausame Realität« gegen die es »sofort Maßnahmen« brauche. Etwa 150 Aktivisten besetzten am Sonntagmorgen, um kurz vor 8:00 Uhr, die Verladestelle von Datteln 4, an der mit der Bahn angelieferte Kohle gelagert und später ins Kraftwerk verfrachtet wird.