Es sollte ein Feuerwerk der Jazzmusik werden. Doch das Konzert des weltberühmten US-Musikers Kamasi Washington endete am Montag mit einem Eklat.
Was ist passiert? Der Schwarze Tenorsaxofonist sollte zusammen mit seiner Band in der Arena Wien auftreten. Auch der Vater des Stars aus Los Angeles – ebenfalls Musiker – begleitet die Tour. Am Einlass soll er von Securitys angegriffen und zu Boden geschupst worden sein, wie der Schlagzeuger der Band, Tony Austin, auf Facebook schreibt. Als sich der Sohn erkundigte, warum sein Vater so behandelt wird, sollen die Sicherheitskräfte gelacht und gesagt haben, dass sein Vater sich „wie ein Arschloch“ benommen habe.
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Der sichtlich schockierte Washington betrat verspätet die Bühne, setzte das Publikum über den Vorfall in Kenntnis und spielte den 20-minütigen Intensiv-Jazz-Song „Truth“. Danach verließ er die Bühne und brach das Konzert ab.
Die österreichische Journalistin Vanessa Spanbauer erhebt auf Twitter schwere Vorwürfe:
Wieder zeigen internationale Stars, dass die nationale Behandlung Schwarzer Menschen absolut nicht dem entspricht, was angemessen ist. Schwarze Österreicher*innen sind das eher gewohnt.
Für Spanbauer handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Die Journalistin erinnert an weitere Fälle von Rassismus, den Schwarze Musiker*innen in Österreich ausgesetzt waren. Erst im April sagte der britische Grime-Rapper Stormzy einen Auftritt auf dem Snowbombing-Festival in Tirol ab, weil er von Mitarbeiter*innen rassistisch behandelt worden sein soll.
Für Spanbauer ist klar:
Es ist egal wie talentiert, wie gebildet, wie erfolgreich (auch wie integriert) du bist, bist du Schwarz und in Österreich wirst du auf der Strasse und in der Öffentlichkeit mit Rassismus konfrontiert. Dir wird klar gezeigt, dass dich viele Menschen für weniger wert halten.
Die Veranstalter*innen kündigten an, dem Vorfall nachzugehen und erklärten, noch am Dienstagnachmittag eine Stellungnahme veröffentlichen zu wollen. Allerdings sollen sie bereits geäußert haben, dass niemand verletzt wurde und es sich um keinen rassistischen Vorfall gehandelt habe. Spanbauer meint:
Was oft ausgeblendet wird, Rassismus muss kein klarer Übergriff sein. Ich könnte mir vorstellen, dass sogar das einschreiten eines Securitys nicht rassistisch gemeint war, dann aber die Verknüpfung Schwarzer Mann= aggressiv passiert ist(auch Rassismus)& das dann ausgeartet ist.